Deine Apple Watch gibt mitten im Training auf? Diese eine Einstellung verlängert die Akkulaufzeit um 20 Prozent

Wer seine Apple Watch regelmäßig zum Trainieren nutzt, kennt das Problem: Gerade bei längeren Workouts wie Marathonläufen, ausgedehnten Radtouren oder mehrstündigen Wanderungen schmilzt der Akkustand schneller dahin als einem lieb ist. Während die Apple Watch in puncto Fitness-Tracking zu den besten Smartwatches auf dem Markt gehört, bleibt die Batterielaufzeit bei intensiver Nutzung eine Herausforderung. Doch es gibt einen cleveren Energiesparmodus speziell für Workouts, den viele Nutzer überhaupt nicht kennen – und der kann echte Wunder bewirken.

Der versteckte Energiesparmodus für Workouts: Was steckt dahinter?

Apple hat in watchOS einen speziellen Energiesparmodus für Trainingseinheiten integriert, der sich von dem allgemeinen Energiesparmodus der Uhr unterscheidet. Während der normale Energiesparmodus die meisten Funktionen stark einschränkt, verfolgt dieser Workout-spezifische Modus einen intelligenteren Ansatz: Er reduziert den Stromverbrauch gezielt dort, wo es während des Trainings weniger ins Gewicht fällt, lässt aber alle wichtigen Tracking-Funktionen aktiv.

Konkret bedeutet das: Das Always-On-Display wird deaktiviert, sodass der Bildschirm nur noch auf Anheben des Handgelenks oder bei Berührung aufleuchtet. Gleichzeitig werden die Herzfrequenzmessungen in größeren Abständen durchgeführt. Die GPS-Aufzeichnung wird ebenfalls mit reduzierten Abfragen durchgeführt, was die Batterielaufzeit verlängert. Distanzmessung und grundlegende Workout-Daten bleiben jedoch erhalten.

Wichtig zu wissen: Diese erweiterten Stromsparfunktionen für Workouts stehen nur auf der Apple Watch Series 8, SE der zweiten Generation, Ultra und neueren Modellen mit watchOS 9.1 oder neuer zur Verfügung. Besitzer einer Series 6 oder Series 7 haben diese spezielle Option nicht.

So aktivierst du den Energiesparmodus für dein Training

Die Aktivierung dieses Features ist überraschend einfach, sobald man weiß, wo man suchen muss. Du kannst den Energiesparmodus für Workouts auf verschiedene Arten einschalten.

Über die Watch-App auf dem iPhone

Öffne auf deinem iPhone die Watch-App und gehe zu Meine Uhr. Tippe dann auf Training und scrolle nach unten, bis du die Option Stromsparmodus findest. Aktiviere den Schalter. Ab sofort wird dieser Modus bei jedem gestarteten Workout automatisch aktiv sein, bis du ihn wieder deaktivierst.

Direkt auf der Apple Watch

Du kannst die Einstellung auch direkt auf der Uhr vornehmen. Öffne die Einstellungen auf deiner Apple Watch, gehe zu Training und aktiviere dort den Stromsparmodus. Die Einstellung gilt dann für alle zukünftigen Trainingseinheiten.

Welche Funktionen werden tatsächlich eingeschränkt?

Die Frage, die sich jeder ambitionierte Sportler stellt: Was verliere ich, wenn ich diesen Modus aktiviere? Das Always-On-Display ist für viele während des Trainings ohnehin zweitrangig – die meisten schauen bewusst auf die Uhr, wenn sie ihre Werte kontrollieren möchten.

Bei der Herzfrequenzmessung werden die Messintervalle vergrößert. Für Gelegenheitssportler ist das völlig ausreichend. Wer jedoch sehr präzise Herzfrequenzzonen trainiert oder auf maximale Genauigkeit bei der Pulsmessung angewiesen ist, könnte hier Abstriche bemerken. In der Praxis zeigt sich aber: Für normale Fitness-Aktivitäten, Joggingrunden oder Radtouren reicht die reduzierte Messfrequenz vollkommen aus.

Ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird: Auch die GPS-Abfragen werden reduziert, um Energie zu sparen. Die Route wird weiterhin aufgezeichnet, allerdings mit weniger Datenpunkten. Außerdem stehen bei aktiviertem Modus bestimmte Funktionen nicht zur Verfügung: Trainingshinweise werden deaktiviert, Rundenzeiten und Segmente werden nicht aufgezeichnet, und präzise Pace-Daten sind nicht verfügbar. Für lange Ausdauereinheiten, bei denen es hauptsächlich um die Gesamtstrecke geht, reicht das völlig aus.

Wie viel Akkulaufzeit gewinnst du wirklich?

Die spannendste Frage ist natürlich: Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Die Antwort: Absolut. Laut Apple kann der Energiesparmodus die Batterielaufzeit während Workouts um bis zu 20 Prozent verlängern. Das mag auf den ersten Blick nicht nach viel klingen, macht aber in der Praxis einen deutlichen Unterschied.

Ein praktisches Beispiel: Ein Marathon dauert für Hobbyläufer oft zwischen vier und fünf Stunden. Ohne Energiesparmodus würde eine Apple Watch Series 8 oder 9 mit GPS-Tracking bei einem solchen Lauf an ihre Grenzen kommen – der Akku wäre gegen Ende der Strecke kritisch niedrig oder leer. Mit aktiviertem Energiesparmodus schaffst du die Distanz mit mehr Reserven.

Bei längeren Wanderungen oder Radtouren, die sechs, acht oder sogar zehn Stunden dauern, wird der Unterschied noch deutlicher. Hier kann der Energiesparmodus darüber entscheiden, ob deine Aktivität vollständig aufgezeichnet wird oder die Uhr mitten im Training ihren Dienst versagt.

Für welche Sportarten ist der Modus besonders sinnvoll?

Nicht bei jedem Workout macht der Energiesparmodus gleich viel Sinn. Bei einem kurzen 30-Minuten-Lauf im Fitnessstudio brauchst du dir keine Gedanken über die Batterielaufzeit zu machen. Anders sieht es aus bei Langstreckenläufen ab zwei Stunden Dauer, mehrstündigen Radtouren besonders im Gelände, Wanderungen und Bergtouren die den ganzen Tag dauern, Triathlons oder anderen Ausdauer-Wettkämpfen, Skitouren oder Langlauf-Ausflügen sowie mehrtägigen Aktivitäten bei denen Lademöglichkeiten rar sind.

Ein versteckter Bonus: Bessere Trainingsplanung

Was viele nicht auf dem Schirm haben: Der Energiesparmodus ermöglicht es dir, auch spontan längere Trainingseinheiten einzuschieben, ohne vorher die Uhr aufladen zu müssen. Du startest morgens mit 60 Prozent Akkuladung und überlegst, ob du nach der Arbeit noch eine Runde laufen sollst? Mit aktiviertem Energiesparmodus kannst du das ohne Bedenken tun.

Diese Flexibilität ist gerade für Menschen wertvoll, die ihre Apple Watch rund um die Uhr tragen möchten – etwa zur Schlafaufzeichnung. Wenn du abends trainierst und nachts die Schlafanalyse nutzen willst, hilft der Energiesparmodus dabei, beides ohne zusätzliches Aufladen zu ermöglichen.

Kombiniere den Modus mit weiteren Stromspar-Tricks

Für maximale Batterielaufzeit kannst du den Workout-Energiesparmodus mit anderen Optimierungen kombinieren. Reduziere die Bildschirmhelligkeit vor dem Training auf etwa 50 Prozent – bei Tageslicht reicht das völlig aus. Wenn du dein iPhone beim Training dabei hast und keine eigenständige Mobilfunkverbindung der Uhr benötigst, kannst du überlegen, die Mobilfunkfunktion zu deaktivieren, da dies zusätzlich Strom spart.

Achte außerdem darauf, dass du vor längeren Trainingseinheiten alle nicht benötigten Apps schließt und prüfe, ob im Hintergrund laufende Prozesse die Batterie belasten. Manchmal sind es kleine Anpassungen, die zusammen einen großen Effekt haben.

Wann solltest du den Modus lieber nicht nutzen?

So nützlich der Energiesparmodus auch ist – es gibt Situationen, in denen du ihn besser ausgeschaltet lässt. Bei Intervalltraining oder hochintensiven Einheiten, wo präzise Herzfrequenzdaten für die Steuerung der Belastung entscheidend sind, können die reduzierten Messungen problematisch werden. Auch wenn du Rundenzeiten benötigst oder deine Pace genau im Blick behalten willst, musst du auf den Energiesparmodus verzichten, da diese Funktionen dann nicht verfügbar sind.

Wenn du spezielle Trainingsanalysen durchführst oder mit einem Trainer zusammenarbeitest, der detaillierte Pulskurven benötigt, solltest du auf den vollen Funktionsumfang setzen. Das Gleiche gilt für medizinisch indizierte Trainingseinheiten, bei denen exakte Herzfrequenzdaten wichtig sind. Hier haben Präzision und Sicherheit Vorrang vor Akkulaufzeit.

Die Apple Watch bleibt auch mit diesem cleveren Feature ein Balanceakt zwischen Funktionsumfang und Batterielaufzeit. Der Workout-Energiesparmodus schafft es jedoch, diesen Spagat gut zu meistern. Er gibt dir die Freiheit, längere Trainingseinheiten durchzuführen, ohne ständig auf den Akkustand schielen zu müssen – bei akzeptablen Einschränkungen. Probiere es bei deiner nächsten längeren Aktivität aus, sofern du ein kompatibles Modell besitzt. Die Chancen stehen gut, dass du dieses Feature nie wieder missen möchtest.

Wie lange hält deine Apple Watch bei langen Workouts durch?
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