Wenn die Dunkelheit den Dezemberhimmel über Island erobert und die Nordlichter ihre faszinierende Show beginnen, verwandelt sich Reykjavik in einen magischen Zufluchtsort für Paare, die dem Alltag entfliehen möchten. Die isländische Hauptstadt bietet in diesem Monat ein einzigartiges Erlebnis: Nur wenige Stunden Tageslicht schaffen eine intime Atmosphäre, während die Stadt in ein warmes, gemütliches Licht getaucht wird. Und das Beste? Ein Wochenende in Reykjavik muss nicht euer Budget sprengen, wenn ihr die richtigen Strategien kennt.
Warum Reykjavik im Dezember perfekt für Paare ist
Der Dezember mag auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Wahl erscheinen, doch genau das macht ihn so besonders. Die wenigen Sonnenstunden zwischen 11 und 16 Uhr tauchen die Stadt in ein mystisches Zwielicht, das romantischer kaum sein könnte. Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen -1 und 4 Grad Celsius – kühl genug für Kuschelmomente, aber milder als viele erwarten würden. Dazu kommt: Die Nebensaison bedeutet günstigere Preise und deutlich weniger Touristen als in den Sommermonaten.
Das wahre Highlight sind jedoch die Polarlichter. Im Dezember habt ihr exzellente Chancen, die Aurora Borealis zu erleben, ohne dafür teure Touren buchen zu müssen. Die langen Nächte und die statistisch gesehen guten Bedingungen machen diesen Monat zu einem der besten Zeitpunkte für Nordlichtjäger.
Die Stadt entdecken ohne viel Geld auszugeben
Reykjavik ist kompakt und wunderbar zu Fuß zu erkunden. Beginnt euren Spaziergang an der berühmten Kirche Hallgrímskirkja, deren Turm ihr für etwa 10 Euro besichtigen könnt – der Panoramablick über die verschneite Stadt ist jeden Cent wert. Von dort aus schlendert ihr die Einkaufsstraße Laugavegur entlang, wo ihr in die lokale Atmosphäre eintauchen könnt, ohne Geld ausgeben zu müssen. Die bunten Häuserfassaden wirken im dezemberlichen Licht besonders malerisch.
Ein absolutes Muss ist ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Die alte Werftgegend hat sich in ein kreatives Viertel verwandelt, wo Streetart auf historische Gebäude trifft. Hier könnt ihr kostenlos die Kunstwerke bewundern und die raue Schönheit des Atlantiks spüren. An windstillen Tagen reflektieren die bunten Boote im dunklen Wasser – ein perfektes Fotomotiv.
Kostenlose Naturerlebnisse in der Umgebung
Das Schönste an Island: Die Natur ist umsonst. Nur 15 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt findet ihr den Perlan-Aussichtspunkt beim gleichnamigen Gebäude. Der Spaziergang dorthin ist kostenlos und bietet spektakuläre Ausblicke. Noch besser: Mietet euch Fahrräder für etwa 15-20 Euro pro Tag und erkundet die Halbinsel Seltjarnarnes. Hier habt ihr gute Chancen, Polarlichter zu beobachten, ohne die Stadt verlassen zu müssen.
Der Strand Nauthólsvík liegt etwa 20 Gehminuten vom Zentrum entfernt und bietet ein surreales Erlebnis: einen geothermisch beheizten Bereich im eiskalten Meer. Der Eintritt kostet nur etwa 7 Euro, und ihr könnt im warmen Wasser schwimmen, während um euch herum der Dampf aufsteigt – ein unvergessliches Erlebnis zu zweit.
Nordlichter jagen ohne teure Touren
Viele Reisende geben hunderte Euro für organisierte Nordlichttouren aus, dabei könnt ihr dieses Naturspektakel auch auf eigene Faust erleben. Ladet euch eine kostenlose App herunter, die die Aurora-Aktivität vorhersagt, und checkt täglich die Bedingungen. Bei guter Vorhersage nehmt ihr einfach einen der öffentlichen Busse, die bis etwa 23 Uhr fahren, zu einem der dunkleren Stadtteile oder zur Halbinsel Álftanes.
Der Grótta-Leuchtturm im Westen der Stadt ist mit dem Bus für etwa 3,50 Euro erreichbar und einer der besten kostenlosen Spots. Packt Thermoskannen mit heißem Tee ein, kuschelt euch in warme Decken und wartet geduldig. Die Wahrscheinlichkeit, im Dezember Nordlichter zu sehen, liegt bei etwa 60-70 Prozent, wenn die Bedingungen stimmen.
Fortbewegung mit kleinem Budget
Das öffentliche Bussystem Strætó ist eure beste Wahl. Eine Einzelfahrt kostet etwa 4,50 Euro, aber investiert lieber in die Mehrtageskarte: Für ein Wochenende gibt es Optionen ab 20 Euro pro Person, die sich bereits ab fünf Fahrten lohnen. Die Busse sind zuverlässig und decken alle wichtigen Ziele ab.

Für Ausflüge in die Umgebung ist ein Mietwagen verlockend, aber prüft die Preise genau. Im Dezember liegen die Kosten oft zwischen 40 und 60 Euro pro Tag für einen Kleinwagen. Wenn ihr das Golden Circle-Gebiet besuchen möchtet, teilt ihr die Kosten zu zweit, und es wird erschwinglich. Beachtet jedoch: Winterreifen sind Pflicht, und die Straßenverhältnisse können herausfordernd sein.
Clever übernachten
Hotels in Reykjavik sind notorisch teuer, aber der Dezember bringt Erleichterung. Guesthouses und kleine Pensionen bieten im Winter Doppelzimmer ab etwa 70-90 Euro pro Nacht. Schaut nach Unterkünften etwas außerhalb des Zentrums – oft sind sie günstiger und mit dem Bus gut erreichbar.
Hostels mit Privatzimmern sind eine weitere Option: Für 50-70 Euro bekommt ihr ein einfaches Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad. Viele haben gut ausgestattete Küchen, wo ihr selbst kochen könnt. Wohnungstausch oder Plattformen für Privatunterkünfte bieten manchmal echte Schnäppchen, besonders wenn ihr früh bucht.
Der Geheimtipp: Universitätsnähe
Unterkünfte in der Nähe der Universität sind oft günstiger und bieten authentischeres Flair. Die Gegend ist ruhiger, aber immer noch nur 15-20 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt. Hier findet ihr auch preiswertere Cafés und kleine Bäckereien, wo Einheimische einkaufen.
Essen ohne Pleite zu gehen
Island ist teuer, aber mit Strategie genießt ihr auch kulinarisch. Supermärkte sind eure Rettung: Die Kette Bónus (erkennbar am rosa Sparschwein) ist die günstigste Option. Ein Mittagessen aus dem Supermarkt kostet etwa 8-12 Euro pro Person – Sandwiches, Joghurt, Obst und isländische Spezialitäten wie Skyr.
Viele Bäckereien bieten gegen Abend Rabatte auf nicht verkaufte Waren. Fragt nach – manchmal bekommt ihr frisches Gebäck für die Hälfte des Preises. Die berühmten isländischen Hotdogs an den Ständen kosten nur etwa 4-5 Euro und sind ein Must-Try für kleines Geld.
Wenn ihr auswärts essen möchtet, nutzt die Mittagsangebote. Viele Restaurants bieten zwischen 11:30 und 14 Uhr Lunchmenüs für 15-20 Euro an – das gleiche Essen würde abends das Doppelte kosten. Asiatische und orientalische Lokale sind generell günstiger als traditionelle isländische Restaurants.
Kostbare Momente ohne Kosten
Das größte Geschenk Islands ist die Natur selbst. Besucht die öffentlichen geothermalen Pools der Stadt – für etwa 8-10 Euro Eintritt verbringt ihr Stunden in dampfenden Außenbecken unter freiem Himmel. Locals treffen sich hier zum Plaudern, und ihr erlebt isländische Kultur hautnah. Das bekannteste und auch touristischste geothermale Bad liegt zwar außerhalb und kostet deutlich mehr, aber die städtischen Bäder bieten ein ebenso authentisches Erlebnis.
Spaziert zum Sonnenuntergang zur Skulptur Sun Voyager an der Küste – wenn das schwache Dezemberlicht die Berge in der Ferne rosa färbt, versteht ihr, warum Menschen sich in Island verlieben. Diese Momente kosten nichts und bleiben ewig in Erinnerung.
Der Dezember in Reykjavik ist auch die Zeit der Vorweihnachtsstimmung. Überall in der Stadt findet ihr festliche Beleuchtung, kostenlose Konzerte in Kirchen und eine besondere Atmosphäre. Die Geschäfte bleiben lange geöffnet, und ihr könnt durch die warmen Läden schlendern, ohne kaufen zu müssen – einfach nur staunen über isländisches Design und Handwerk.
Ein Wochenende in Reykjavik im Dezember zeigt euch, dass unvergessliche Reisen nicht teuer sein müssen. Mit etwas Planung, Flexibilität und der Bereitschaft, die Stadt wie Einheimische zu erleben, schafft ihr Erinnerungen, die weit über das Budget hinausgehen. Die Kombination aus städtischem Charme, atemberaubender Natur und der Magie der Polarnächte macht diese Reise zu einem einzigartigen Erlebnis für Paare, die das Besondere suchen.
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