Der Bleder See liegt wie ein glitzerndes Juwel inmitten der Julischen Alpen und verwandelt sich im Dezember in ein märchenhaftes Winterparadies, das wie geschaffen scheint für frisch Vermählte. Wenn sich der erste Schnee über die Berggipfel legt und der morgendliche Nebel über dem smaragdgrünen Wasser schwebt, entfaltet dieser slowenische Sehnsuchtsort eine Atmosphäre von zeitloser Romantik. Während andere Paare sich für überlaufene und teure Honeymoon-Destinationen entscheiden, bietet Bled im Dezember eine bezaubernde Alternative, die weder das Budget sprengt noch an Zauber einbüßt.
Warum Bled im Dezember perfekt für Frischvermählte ist
Die meisten Reisenden übersehen Slowenien in den Wintermonaten völlig – und genau das macht Bled im Dezember so besonders. Die Sommermassen sind längst verschwunden, die Preise fallen deutlich, und ihr habt dieses alpine Kleinod fast für euch allein. Die verschneiten Gipfel spiegeln sich im kristallklaren Wasser, während die kleine Insel mit ihrer Kirche wie eine Illustration aus einem Märchenbuch wirkt. Die Temperaturen bewegen sich zwar um den Gefrierpunkt, doch gerade diese winterliche Kühle sorgt für jene kuschelige Zweisamkeit, die eine Hochzeitsreise ausmacht.
Die Beleuchtung im Dezember ist außergewöhnlich: Das weiche Winterlicht taucht die Landschaft in sanfte Pastelltöne, und wenn am späten Nachmittag die Lichter rund um den See angehen, entsteht eine Stimmung, die selbst die kitschigsten Hochzeitskarten in den Schatten stellt. Hinzu kommt, dass Bled im Dezember weihnachtlich geschmückt ist, ohne in kommerzielle Hektik zu verfallen – hier erlebt ihr die besinnliche Seite der Vorweihnachtszeit.
Was ihr unbedingt erleben solltet
Die Insel und ihre Kirche
Das Herzstück von Bled ist zweifellos die winzige Insel mitten im See. Im Dezember erreicht ihr sie mit traditionellen Holzbooten, den sogenannten Pletnas, die von lokalen Ruderern gesteuert werden. Eine Überfahrt kostet etwa 15 Euro pro Person für Hin- und Rückfahrt – ein kleiner Preis für ein unvergessliches Erlebnis. Auf der Insel führen 99 Steinstufen zur Kirche hinauf, und der Brauch besagt, dass der Bräutigam seine frischgebackene Ehefrau die Treppe hinauftragen soll. Ob ihr diesem Ritual folgt oder nicht, der Aufstieg lohnt sich: In der Kirche hängt eine Wunschglocke, die Träume wahr werden lassen soll – drei Mal läuten und einen Wunsch äußern kostet nichts außer etwas Mut.
Die Burg hoch über dem See
Die mittelalterliche Burg thront 130 Meter über dem Wasserspiegel auf einem Felsvorsprung und bietet Ausblicke, die euch sprachlos machen werden. Der Eintritt liegt bei etwa 13 Euro, und ihr solltet mindestens zwei Stunden einplanen, um durch die verschiedenen Ebenen zu schlendern. Im Dezember ist die Burg deutlich weniger besucht, was bedeutet, dass ihr die Aussichtsplattformen oft ganz für euch habt. Besonders stimmungsvoll wird es bei Sonnenuntergang, wenn die letzten Strahlen die Berge in goldenes Licht tauchen. In der Burgschenke könnt ihr euch mit Glühwein oder heißer Schokolade aufwärmen – rechnet mit etwa 3 bis 4 Euro pro Getränk.
Winterwanderungen und Naturerlebnisse
Der Rundweg um den See ist auch im Winter problemlos begehbar und etwa sechs Kilometer lang. Plant eine gemütliche zweistündige Wanderung ein, bei der ihr immer wieder neue Perspektiven auf die Insel und die umliegenden Berge gewinnt. Für abenteuerlustigere Paare bietet sich eine Wanderung zur Vintgar-Klamm an, die im Winter eine ganz eigene, eisige Schönheit entwickelt. Allerdings solltet ihr vorher die Öffnungszeiten prüfen, da sie bei extremen Wetterbedingungen geschlossen sein kann.
Wer es sportlicher mag, findet in der näheren Umgebung kleine Skigebiete wie Straža, wo Tageskarten bereits ab 25 Euro erhältlich sind. Hier geht es nicht um spektakuläre Pisten, sondern um authentisches Wintervergnügen ohne Massenandrang – ideal, um gemeinsam die ersten Schwünge zu wagen oder einfach nur im Schnee herumzualbern.
Kostengünstig schlemmen wie die Einheimischen
Bled mag touristisch sein, doch wer weiß, wo er suchen muss, findet hervorragende Küche zu fairen Preisen. Die Restaurants direkt am Seeufer sind erwartungsgemäß teurer, doch bereits wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt sinken die Preise deutlich. Ein herzhaftes slowenisches Abendessen mit traditionellen Gerichten wie Žlikrofi (gefüllte Teigtaschen) oder Kranjska Klobasa (Krainer Wurst) bekommt ihr in gemütlichen Gaststätten für 12 bis 18 Euro pro Person.

Probiert unbedingt die berühmte Bleder Cremeschnitte – eine mehrschichtige Köstlichkeit aus Blätterteig, Vanillecreme und Schlagsahne. Ein Stück kostet etwa 4 Euro und ist jeden Cent wert. Für ein romantisches Abendessen ohne Restaurantpreise könnt ihr euch in den örtlichen Supermärkten mit lokalen Spezialitäten eindecken: slowenischer Wein beginnt bei etwa 5 Euro pro Flasche, Käse und Aufschnitt sind hochwertig und erschwinglich, und mit frischem Brot habt ihr ein perfektes Picknick für etwa 20 Euro zusammen.
Unterkunft: Romantisch ohne Luxuspreise
Im Dezember sinken die Übernachtungspreise in Bled erheblich. Während im Sommer selbst einfache Zimmer schnell 100 Euro und mehr kosten, findet ihr im Winter charmante Privatunterkünfte und kleine Pensionen ab 50 bis 70 Euro pro Nacht. Viele dieser Unterkünfte werden von einheimischen Familien geführt, die euch mit Geheimtipps versorgen und oft ein reichhaltiges Frühstück inkludieren.
Für Hochzeitsreisende besonders reizvoll sind Zimmer mit Seeblick – im Dezember durchaus für 80 bis 100 Euro zu finden. Achtet bei der Buchung darauf, dass eure Unterkunft über eine gute Heizung verfügt; viele ältere Gebäude können im Winter recht kühl werden. Apartments mit kleiner Küche sind eine hervorragende Option, wenn ihr gelegentlich selbst kochen möchtet, um noch mehr zu sparen.
Praktische Tipps für eure Anreise und Fortbewegung
Bled ist überraschend einfach zu erreichen. Der nächstgelegene Flughafen liegt in Ljubljana, etwa 35 Kilometer entfernt. Von dort bringt euch ein direkter Bus für circa 8 Euro pro Person nach Bled – die Fahrt dauert knapp eine Stunde. Alternativ könnt ihr auch den Flughafen in Klagenfurt nutzen, der etwa gleich weit entfernt liegt.
Vor Ort benötigt ihr kein Auto. Bled selbst ist kompakt und zu Fuß bestens erkundbar. Für Ausflüge in die Umgebung verkehren regelmäßig Busse, die euch für wenige Euro zu nahegelegenen Zielen wie Radovljica oder Bohinj bringen. Fahrräder könnt ihr für etwa 10 bis 15 Euro pro Tag mieten, wobei im Dezember die Nachfrage gering und die Verfügbarkeit entsprechend gut ist.
Was ihr einpacken solltet
Der Dezember in Bled verlangt nach der richtigen Ausrüstung. Warme, wasserfeste Schuhe mit gutem Profil sind unverzichtbar, da Wege schneebedeckt oder vereist sein können. Packt Schichten ein: Thermounterwäsche, warme Pullover und eine wind- und wasserdichte Jacke. Mütze, Schal und Handschuhe gehören ebenso ins Gepäck wie eine wiederverwendbare Trinkflasche – das Leitungswasser in Slowenien ist ausgezeichnet und spart euch das Geld für Plastikflaschen.
Vergesst nicht, eure Kamera oder euer Smartphone vollständig aufzuladen: Die Winterlandschaft von Bled bietet unzählige Fotomotive, die eure Hochzeitsalben bereichern werden. Eine kleine Powerbank ist sinnvoll, da Akkus in der Kälte schneller leer werden.
Der besondere Zauber der Zweisamkeit
Was Bled im Dezember zu einem außergewöhnlichen Honeymoon-Ziel macht, ist nicht nur die atemberaubende Kulisse oder die günstigen Preise – es ist die Möglichkeit, einander wirklich zu begegnen. Ohne überfüllte Strände, ohne Gedränge an Sehenswürdigkeiten, ohne den Stress überteuerten Tourismus könnt ihr hier einfach sein. Hand in Hand am verschneiten Seeufer entlangschlendern, zusammen in einer warmen Stube sitzen und Pläne für die Zukunft schmieden, oder gemeinsam die kleinen Abenteuer erleben, die aus Reisen Erinnerungen machen.
Der slowenische Winter hat seine ganz eigene Poesie, und Bled versteht es meisterhaft, diese in Szene zu setzen. Hier müsst ihr nicht zwischen Romantik und Reisebudget wählen – ihr bekommt beides, verpackt in einem Wochenende, das den perfekten Auftakt für euer gemeinsames Leben bildet. Dezember in Bled ist keine Kompromisslösung, sondern eine bewusste Entscheidung für Authentizität, Schönheit und jene stillen Momente, die eine Hochzeitsreise wirklich unvergesslich machen.
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