Dieser iPhone-Trick gibt sofort Speicher frei: Was niemand über Apple Watch Backups weiß

Wer seine Apple Watch mit dem iPhone koppelt, aktiviert oft unbewusst eine Einstellung, die langfristig für Frust sorgen kann: das automatische Backup der Smartwatch in iCloud. Was zunächst nach einer sinnvollen Sicherheitsmaßnahme klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als unnötiger Speicherfresser, der euren kostbaren iCloud-Speicher belegt und jeden einzelnen Backup-Vorgang des iPhones spürbar verlangsamt.

Warum das Apple Watch Backup meist überflüssig ist

Viele Nutzer gehen davon aus, dass sie ihre Apple Watch regelmäßig sichern müssen – ähnlich wie beim iPhone. Doch hier liegt ein entscheidender Unterschied: Apple hat einen cleveren Mechanismus eingebaut, der ein separates Backup in den meisten Fällen überflüssig macht. Wenn ihr eure Apple Watch mit einem neuen iPhone koppelt oder nach einem Reset neu einrichtet, werden die wichtigsten Daten nämlich automatisch wiederhergestellt – ganz ohne dass ihr vorher ein manuelles Backup erstellt haben müsst.

Die Watch bezieht ihre Konfiguration größtenteils direkt vom iPhone: Apps, die auf dem iPhone installiert sind, werden automatisch wieder auf die Uhr übertragen. Gesundheits- und Aktivitätsdaten sind ohnehin in der Health-App gespeichert, die separat gesichert wird. Selbst Einstellungen wie Zifferblätter und Komplikationen lassen sich schnell neu konfigurieren – ein Aufwand von wenigen Minuten, der den Preis für verschwendeten Speicher und lange Backup-Zeiten nicht rechtfertigt.

Der versteckte Speicherfresser in eurer iCloud

Das Apple Watch Backup mag auf den ersten Blick klein erscheinen, doch die Größe addiert sich mit der Zeit erheblich. Je nachdem, wie viele Apps ihr auf der Watch installiert habt und wie umfangreich eure Einstellungen sind, kann ein einzelnes Backup zwischen wenigen Kilobyte und mehreren hundert Megabyte groß werden. Das Problem: Dieses Backup wird nicht nur einmal erstellt, sondern bei jedem iPhone-Backup aktualisiert – also täglich, wenn ihr über WLAN und angeschlossenes Netzteil verfügt.

Besonders ärgerlich wird es für Nutzer mit dem kostenlosen 5-GB-iCloud-Tarif. Hier ist der Speicher ohnehin knapp bemessen, und das Watch-Backup kann schnell zum Zünglein an der Waage werden, das euch in ein kostenpflichtiges Abo zwingt. Selbst wer bereits für zusätzlichen Speicher zahlt, profitiert von der Deaktivierung: Mehr Platz bedeutet längere Zeiträume bis zum nächsten Upgrade oder mehr Kapazität für tatsächlich wichtige Daten wie Fotos und Dokumente.

Backup-Dauer: Wenn Minuten zu Stunden werden

Ein weiterer oft übersehener Nachteil liegt in der verlängerten Backup-Zeit. Jedes Mal, wenn euer iPhone ein iCloud-Backup erstellt, muss auch das komplette Watch-Backup hochgeladen werden – selbst wenn sich seit dem letzten Mal kaum etwas geändert hat. Bei einer durchschnittlichen Upload-Geschwindigkeit im deutschen Heimnetzwerk kann das mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde zusätzlich dauern.

Diese Verzögerung mag nebensächlich erscheinen, solange das Backup im Hintergrund läuft. Doch in kritischen Situationen – etwa wenn ihr schnell ein Backup vor einem Verkauf oder einer Reparatur benötigt – können diese zusätzlichen Minuten nervenaufreibend sein. Außerdem bremst ein laufendes Backup andere iCloud-Synchronisationen aus, was sich auf die Performance anderer Apps auswirken kann.

Was ihr wirklich verliert – und was nicht

Bevor ihr das Watch-Backup deaktiviert, solltet ihr verstehen, welche Daten tatsächlich betroffen sind. Die gute Nachricht: Die wichtigsten Informationen bleiben auch ohne Backup erhalten. Gesundheits- und Aktivitätsdaten werden vollständig in der Health-App auf dem iPhone gesichert, einschließlich Trainingsverlauf, Auszeichnungen und Kalibrierungsdaten. Apps werden vom iPhone automatisch neu installiert, Apple Pay-Karten lassen sich erneut hinzufügen, viele Systemeinstellungen werden über iCloud-Synchronisation wiederhergestellt, und Musikwiedergabelisten synchronisiert Apple Music oder iTunes Match.

Was tatsächlich verloren geht, ist überschaubar: Individuelle Zifferblätter müssen neu konfiguriert werden, manche Apps speichern lokale Präferenzen, die nicht übertragen werden, individuell konfigurierte Benachrichtigungseinstellungen gehen verloren, und angepasste Trainingsansichten mit speziellen Metriken müsst ihr neu einstellen. Der Aufwand, diese Einstellungen nach einer Neueinrichtung wiederherzustellen, beträgt in der Regel 10 bis 15 Minuten – ein überschaubarer Zeitaufwand, den die meisten Nutzer nur alle paar Jahre investieren müssen.

So verwaltet ihr das Apple Watch Backup

Die Verwaltung eurer Watch-Backups ist erfreulich unkompliziert und in wenigen Schritten erledigt. Öffnet zunächst die Einstellungen-App auf eurem iPhone und navigiert zu „Allgemein“ und dann zu „iPhone-Speicher“. Scrollt nach unten, bis ihr die Watch-App findet. Hier seht ihr alle gespeicherten Backup-Daten eurer Apple Watch.

Um alte Backups zu entfernen, wischt ihr einfach nach links über den entsprechenden Eintrag und wählt „Löschen“. Das System entfernt daraufhin das bestehende Backup und gibt den Speicherplatz frei. Beachtet dabei, dass Apple deaktivierte Backups noch 180 Tage lang aufbewahrt, bevor sie endgültig gelöscht werden.

Wann ein Watch-Backup doch sinnvoll sein kann

Fairerweise gibt es einige spezielle Szenarien, in denen ein temporäres Backup durchaus Sinn ergibt. Wenn ihr beispielsweise eure Apple Watch verkaufen oder an ein anderes Familienmitglied weitergeben möchtet, gleichzeitig aber selbst eine neue Watch erwartet, kann ein Backup den Übergang erleichtern. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Backup kurz vor der Übertragung zu erstellen und nach erfolgter Wiederherstellung auf der neuen Watch die alten Backups wieder zu löschen.

Auch für Nutzer mit sehr aufwendigen Watch-Konfigurationen – etwa Entwickler, die zahlreiche Beta-Apps testen, oder Sportler mit minutiös angepassten Trainingsansichten – kann ein gelegentliches Backup als Absicherung dienen. Hier empfiehlt sich allerdings ein bewusster Umgang: Erstellt Backups nur bei Bedarf und löscht veraltete Versionen regelmäßig, um Speicher freizugeben.

Die bessere Alternative für echte Datensicherheit

Statt auf das automatische Watch-Backup zu setzen, solltet ihr euren Fokus auf das iPhone-Backup legen – denn hier liegen die wirklich wichtigen Daten. Ein vollständiges iPhone-Backup in iCloud oder auf einem lokalen Computer sichert automatisch auch die Health-App mit allen Gesundheits- und Aktivitätsdaten von der Apple Watch. Diese Informationen sind deutlich wertvoller als eine Sammlung von Zifferblatt-Konfigurationen.

Wer ganz sichergehen möchte, kombiniert regelmäßige iCloud-Backups mit gelegentlichen lokalen Backups über iTunes oder den Finder am Mac. Diese verschlüsselten lokalen Backups enthalten ausnahmslos alle Daten – inklusive Passwörter und Health-Daten – und benötigen keinen zusätzlichen Cloud-Speicher.

Mit dieser Strategie spart ihr wertvollen iCloud-Speicher, beschleunigt eure täglichen Backups merklich und verliert trotzdem keine relevanten Daten. Die wenigen Einstellungen, die bei einer Neueinrichtung der Watch manuell konfiguriert werden müssen, sind ein minimaler Preis für die gewonnene Effizienz. Probiert es aus – euer iCloud-Speicher und eure Nerven werden es euch danken.

Wie viel iCloud-Speicher frisst dein Apple Watch Backup?
Keine Ahnung wo ich das sehe
Unter 100 MB ist doch okay
Mehrere hundert MB leider
Backup ist bei mir deaktiviert
Ich zahle eh für mehr Speicher

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